Ich finde, ich sollte heute über das "Waldbaden" schreiben. Im Japanischen ist es bekannt als Shinrin-Yoku, in Mandarin als Sēnlínyù und in Koreanisch als Sanlimyok. Es hat nichts mit Waschen zu tun, sondern ist vielmehr die Idee eines kurzen Spaziergangs im Wald zum Wohle Ihrer Gesundheit. Das "Baden" ist eine innere Reinigung des Geistes und der Seele.
Laut http://www.shinrin-yoku.org/ – ja, gibt es sogar amerikanische Websites eigens zu diesem Thema – wurde es "in den 1980er Jahren in Japan entwickelt und hat sich zum Eckpfeiler der präventiven Gesundheitsvorsorge und Heilung in der japanischen Medizin gemausert".
Die Forschung hat bewiesen – ich bin kein Wissenschaftler, Sie müssen mir also entweder glauben oder googeln, es ist sehr interessant! –, senkt Shinrin-Yoku die Stressbelastung, was wiederum zur Erhaltung eines gesunden Immunsystems beiträgt, hilft bei psychischen Problemen wie Angst und Depressionen und verbessert die geistige Klarheit und Kreativität. Nicht schlecht für einen kleinen Spaziergang unter Bäumen.
Es mag viele Gründe geben, warum Waldbaden so beruhigend ist. Die Farbe Grün gilt seit alters her als eine ruhige Farbe und ist eine Farbe, die die Augen nicht fordert. Vielleicht liegt der Schlüssel einfach darin, im Gehen die äußeren Stressfaktoren hinter sich zu lassen: uns eine Pause und eine Chance zum Durchatmen zu gönnen, wie eine Form der Meditation. Oder vielleicht ist es die Wirkung von Komorebi – ein schönes, aber unübersetzbares japanisches Wort, das so viel bedeutet wie "Sonnenlicht, das durch das Blätterdach der Bäume fällt".
Warum auch immer, ich jedenfalls liebe es. Warum also sollte man sich nicht ein Stück Wald oder einen Hain oder auch einen lokalen Park suchen und sich 15 Minuten Zeit nehmen, um sich an den Bäumen zu erfreuen, sich seinen Sinnen zu überlassen, den Geist zu befreien und sich zu sammeln, bevor es zurück in die hektische Welt geht?